RECYLEHM - Entwicklung ressourceneffizienter Lehmbaustoffe auf Basis von mineralischen Reststoffen der Natursteingewinnung und Recycling-Leichtzuschlägen


Teilprojekt 1:

Werkstoffentwicklung und Recycling-Leichtzuschläge (IAB Weimar gGmbH)

Teilprojekt 2:

Energie- und ressourceneffiziente Lehmplatten und pumpfähiger Lehm (LehmBaustoffe Michael Kockelmann)

Der Klimawandel erfordert ein Umdenken im Bauwesen, da dieser Sektor mit seinen hohen Stoffströmen auch einen großen Anteil an CO2-Emissionen verursacht. Zukünftig sollten Baustoffe verwendet werden, die während ihrer Herstellung, Nutzung und dem Recycling möglichst wenig Energie verbrauchen. Lehm ist hierbei besonders vorteilhaft: Er benötigt kaum Primärenergie, emittiert wenig CO2, ist recyclingfähig und sorgt durch seine feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften für ein gesundes Raumklima. In Mitteldeutschland gibt es eine lange Tradition des Lehmbaus, unterstützt durch geeignete geologische Gegebenheiten. Das wachsende Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Wohngesundheit fördert die Nachfrage nach ökologischen Bauprodukten.


Bild 1: Lehmlagerstätte – Lehmwerk Kleinfahner, © IAB Weimar

 

Projektziele

Ziel des Projekts ist die Entwicklung ressourcenschonender Lehmbauprodukte auf Basis Thüringer Lehmvorkommen und mineralischen Rest- und Anfallstoffen, welche beispielsweise Wandbaustoffe aus Gips oder Porenbeton ersetzen können. Im Zuge dessen werden aus regional vorhandenen Sekundärrohstoffen Leichtgranulate entwickelt, welche die spezifische Dichte der Lehmbauprodukte senken und somit deren Einsatz als leichte Wandbaustoffe ermöglichen sollen. Die Zugabe neuartiger Zusätze auf organischer bzw. natürlicher Rohstoffbasis in Form von Polysacchariden, Casein und Pflanzensporen sollen die Festigkeiten und das Feuchteverhalten verbessern, sowie das Elastizitäts-Modul erhöhen.

Im Rahmen des Projektes erfolgt die Entwicklung von Lehmrezepturen, die Entwicklung der Recycling-Leichtzuschläge, die Produktentwicklung und die Konzeptionierung sowie Fertigung der Anlagentechnologie. Die zu entwickelnden Lehmrezepturen sollen einerseits fließfähig andererseits grünstandfest verarbeitet werden können. Dies eröffnet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten im Neubau und in der Sanierung. So können die Lehmbauprodukte beispielsweise als Alternative zu Trockenbauplatten oder zur Herstellung monolithischer Wände in Ortbauweise genutzt werden, ohne dass aufwändige Verdichtungsmaßnahmen notwendig sind. Am Ende der Lebensdauer sollen diese Lehmbaustoffe gemäß dem Cradle-to-Cradle-Prinzip leicht recycelbar sein. Dieses Zielkriterium unterstützt die politischen Maßgaben, dass Materialien in geschlossenen Kreisläufen zirkulieren und diese nach ihrer Nutzung wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt werden können, ohne Abfall zu erzeugen.

Bild 2: Schematische Darstellung der Zusammensetzung des zu entwickelnden Lehmbaustoffes, © IAB Weimar

 

Verbundpartner

IAB - Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gemeinnützige GmbH

LehmBaustoffe Michael Kockelmann

 

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